DGFIT Jubiläums-Guest Faculty auf dem 25. Urologischen Winterworkshop Januar 2016 in Leogang

Der 25. Urologische Winterworkshop fand unter Leitung von Prof. Martin Kriegmair und Dr. Ralph Oberneder vom 26.01. bis 29.01.2016 im Kongresszentrum Krallerhof in Österreich statt. Wie jedes Jahr wurde mit zahlreichen Vorträgen und Workshops über den aktuellen Forschungsstand der Urologie ein  interessantes und vielseitiges Programm geboten.

Die Veranstaltung eines Satellitensymposiums durch die DGFIT im Rahmen des Winter-Workshops in Leogang hat bereits Tradition. Diesmal war es jedoch eine außergewöhnliche Veranstaltung: Nicht nur der Urologische Winterworkshop beging sein Viertel-Jahrhundert Jubiläum, sondern auch die DGFIT hatte etwas Besonderes zu feiern: Die Gesellschaft gibt es jetzt schon seit 15 Jahren. Daher war es eine besondere Freude, dass Prof. Edith Huland, Gründerin und Ehrenmitglied der DGFIT aus Hamburg, einen Überblick über 15 Jahre Immuntherapie gab. Das Symposium fand unter Leitung von Prof. Dr. M. Siebels, München, und Prof. Dr. H. Heinzer, Hamburg statt.

Die Vorträge zu aktuellen Themen des Nierenzellkarzinoms werden im Folgenden kurz dargestellt:

Frau Prof. Dr. Edith Huland, Hamburg

Frau Prof. E. Huland brachte einen Überblick über die alte und neue Bedeutung von Interleukin-2 (IL-2) in den letzten 15 Jahren:

Immuntherapie ist ein wesentlicher Schlüssel zur Heilung von Krebs- und Viruserkrankungen. IL-2, das Immunhormon, welches das Immunsystem des Patienten fit macht, um Tumorzellen zu vernichten, bekommt heute genau deshalb wieder neue Anerkennung (2014 Muhitch et al. High-dose IL-2 for metastatic renal cell carcinoma: can the first antitumor immunotherapy be reinvented? Immunotherapy 6, 955). Steven Rosenberg berichtet aktuell von einer Patientin mit metastasiertem Melanom, die 1984 durch IL2 eine komplette Remission erfahren hat und nachweislich mehr als 29 Jahren tumorfrei ist. (2014 Rosenberg: IL-2 The First Effective Immunotherapy for human Cancer. J Immunol, 192, 5451). Das immunologische Potential von IL-2 wird gerade (wieder) entdeckt. Wer mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) Heilung sucht, hat auch heute keine andere Alternative, so Hanzly: „Patients with mRCC have poor survival, and the only treatment option with durable remissions and proven track record of cure in this otherwise lethal disease is HDIL-2 immunotherapy.“ (2014 Hanzly High-dose Interleukin-2. Therapy for mRCC: A Contemporary Experience. Urology 83: 1129e1134).
Der Grund für das Schattendasein von IL-2 in den letzten Jahren ist die hohe Toxizität der zugelassenen Applikationsformen (Infusion oder Injektion von IL-2). Fieber, Schüttelfrost und massive Gewebeödeme durch das „Vasculary Leakage Syndrome“ erlauben keine Anwendung beim „typischen“ älteren Tumorpatienten. Es werden daher seit langem andere Anwendungs-Wege gesucht, zum Beispiel der Einsatz von Zelltherapien mit IL-2 stimulierten Zellen oder mit IL-2 stimulierten Immunzellen, die mit chimärischen Antigen Rezeptoren genetisch verändert sind (2014 Rosenberg Zitat siehe oben). Ein eleganter Weg zur Reduktion der Nebenwirkungen sind andere Applikationsformen. Ein Beispiel ist die Inhalation von IL-2 (1993 Huland et al: Interleukin-2 by inhalation: Local therapy for metastatic renal cell cancer, J Urol 147, 344). Weltweit wurde in der Literatur inzwischen von ca. 800 Patienten – überwiegend mit mRCC, manche mit Melanom und weitere mit anderem Primärtumor wie Brustkrebs oder Ovarialkarzinom – berichtet, die die inhalative IL-2 Therapie gut vertrugen und erfreuliche Hinweise lieferten für die Effektivität dieser Therapie  bis hin zu kompletter Tumorremission in der Lunge bei alleiniger inhalativer Applikation. Die jüngste Publikation zur Inhalation von IL-2 stammt aus San Francisco (2014 Posch et al Low-dose inhalation of IL-2).
Die lokale Anwendung von IL-2 z.B. durch Instillation in die Harnblase bei Blasenkrebs, durch Inhalation in die Lunge bei pulmonalen Metastasen, durch lokale direkte Injektion in Tumorbereiche orientiert sich am physiologischen Wirkmechanismus und verändert das Nebenwirkungsprofil von Interleukin-2 substantiell. Das natürliche IL-2 steht schon lange nicht mehr zur Verfügung. Um robustere Varianten von IL-2 für die Arzneimittelbehandlung zu entwickeln, haben Huland und Kollegen daher 2006 eine Orphan Designation bei der EMA für das pulmonal metastasierte Nierenzellkarzinom erarbeitet und setzen aktuell diese Arzneimittelentwicklung um. Derzeit werden mit dem innovativen IL-2 in neuen Formulierungen bei Pferden mit Papilloma Virus-induzierten Tumoren tiertoxikologische Untersuchungen mit erfreulich guten Ergebnissen durchgeführt. Das innovative IL-2 steht für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Die Entwicklung eines innovativen, robusten IL-2 Arzneimittels für Spezialapplikationen eröffnet kuratives Potential für Patienten mit dringendem Bedarf und bietet uns allen neue Forschungs- und Entwicklungsansätze, um das Potential von IL-2 auszuschöpfen.

Prof. Dr. Christian Doehn, Lübeck

Herr Prof. Dr. C. Doehn, Koordinator der aktuellen S3 Leitlinie, gab einen Überblick über Diagnostik, Therapie und Nachsorge beim Nierenzellkarzinom:

Im September 2015 wurde die erste S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms fertiggestellt und online publiziert (http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Nierenzellkarzinom.85.0.html). Die Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und wurde von Vertretern 30 verschiedener Fachgesellschaften bzw. Fachgruppen erarbeitet. Sie richtet sich an Ärztinnen und Ärzte der hausärztlichen Versorgung, niedergelassene und klinisch tätige Urologen, Onkologen etc., Pflegekräfte und Therapieberufe, Organisationen der Patientenberatung, Selbsthilfegruppen sowie Kostenträger.
Inhaltlich wird hinsichtlich der Tumorsituation vor allem auf Pathologie und Staging des Nierenzellkarzinoms eingegangen. Bei der operativen Therapie werden die verschiedenen Möglichkeiten des organerhaltenden Vorgehens behandelt. Ferner wird ein individuelles Nachsorgeschema vorgestellt. Beim mRCC geht es neben den verschiedenen medikamentösen Ansätzen um die mögliche Rolle operativer und strahlentherapeutischer Verfahren. Eine Übersicht zu supportiven Maßnahmen sowie komplementären und palliativmedizinischen Aspekten komplettiert die Leitlinie. Im Sommer 2016 wird ein Amendment den aktuellen Entwicklungen der medikamentösen Therapie Rechnung tragen. Die Leitlinie hat insgesamt eine Gültigkeit bis zum Herbst 2018.

Prof. Dr. Michael Siebels, München

Herr Prof. Dr. M. Siebels berichtete über den aktuellen Stand bei der Therapie des Nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms (RCC):

Während sich die operative Therapie des lokal begrenzten Nicht-klarzelligen RCC nicht von der des klarzelligen RCC unterscheidet und gute Heilungsergebnisse erzielt, ist die Therapie des Nicht-klarzelligen metastasierten RCC (mRCC) trotz der vielen neuen zugelassenen Therapieformen immer noch ein großes Problem. Dies schlägt sich auch in den bisher publizierten internationalen Leitlinien nieder. Leitlinien wie die der EAU (European Association Urology), der ESMO (European Society Medical Oncology), der NCCN (National Comprehensive Cancer Network) geben entweder keine Hinweise zur Therapie des Nicht-klarzelligen mRCC oder übernehmen dafür die Therapie vom klarzelligen mRCC. In der aktuellen deutschen S3 Leitlinie wird die Therapie des Nicht-klarzelligen mRCC ebenfalls ausgeblendet, soll aber im kommenden Amendment aufgegriffen werden. Ein Problem ist sicherlich, dass sich die meisten Studien mit dem sehr viel häufigeren klarzelligen mRCC beschäftigten. Ein weiteres Problem ist die uneinheitliche histologische Einordnung. Dies soll sich in Zukunft mit der neuen ISUP Einteilung ändern, die auch die neue WHO Klassifikation 2016 des RCC verändern wird. Bis sich jedoch speziell auf das Nicht-klarzellige mRCC zugeschnittene Therapien entwickeln, wird noch einige Zeit vergehen. Patienten mit Nicht-klarzelligem mRCC sollten, wenn möglich, an den (wenigen) Studien teilnehmen. Derzeitige Therapie-Empfehlungen (mTOR Inhibition, VEGF Blockade) richten sich zwar (noch) am klarzelligen mRCC aus, sind aber scheinbar bei den verschiedenen Formen der Nicht-klarzelligen RCCs nicht sehr wirksam. Weitere Studien mit etablierten Substanzen sind daher eher nicht zielführend. Die Entwicklung neuer Therapien mit Hilfe von Biomarkern oder aufgrund neuer histopathologischer Entwicklungen müssen unterstützt werden. Der gerade sich in der Zulassung befindliche Checkpoint-Inhibitor Nivulomab scheint eventuell auch eine neue Therapieoption beim Nicht-klarzelligen mRCC zu sein, womit erneut die große Bedeutung der Immuntherapie beim mRCC bestätigt wird.

Dr. Zoltan Varga, Sigmaringen

Herr Dr. Z Varga, Chefarzt aus Sigmaringen, gab seine Einschätzung darüber ab, was sich durch die Zulassung von Nivolumab in der Therapie des mRCC ändern wird:

Die Prognose des fortgeschrittenen RCC ist auch in der Ära der zielgerichteten Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren ernst. Die 5 Jahre Überlebenszeit liegt bei 10 bis 15 %. Tumore entwickeln unterschiedliche Escape-Mechanismen, um ihrer Zerstörung durch eine systemische Therapie oder durch das Immunsystem zu entgehen.

Insbesondere bei der antitumoralen Immunantwort gibt es Ansatzpunkte, die der Tumor nutzt, um die Immunreaktion abzuschalten. Hier setzt der Mechanismus der Checkpointinhibitoren, zu dem auch Nivolumab zählt, an. Die Substanzen verteidigen die Immunreaktion vor Angriffen durch den Tumor. In der Zulassungsstudie Checkmate 025 konnte bei der Zweitlinientherapie gegenüber Everolimus ein signifikanter Vorteil im medianen Gesamtüberleben von 5,4 Monaten bei guter Verträglichkeit aufgezeigt werden.

Die Zulassung in Deutschland in der Zweitlinientherapie des Nierenzellkarzinoms für Nivolumab wird im Frühjahr 2016 erwartet. Die Substanz hat in den bisherigen Studien bei einem Teil der Patienten langfristige Remissionen gezeigt, Synergieeffekte mit anderen Systemtherapien werden postuliert. Es besteht die Hoffnung, dass zukünftig das fortgeschrittene Nierenzellkarzinom in eine „chronische“ Erkrankung, wenigstens bei einem Teil der Betroffenen, überführt werden kann.
        
Weitere Informationen unter: www.winterworkshop.de

Clinical Science Award 2015 – Verleihung auf dem Deutschen Krebskongress

Die DGFIT, die dieses Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum feiert, unterstützt seit ihrer Gründung wissenschaftliche Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Immun- und Targeted Therapie.

Der „Clinical Science Award 2015“ wurde im Rahmen einer DGFIT-Sitzung auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin am 26.02.2016 verliehen an Dr. Matthias Lauth aus dem Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung der Philipps Universität Marburg für seine Arbeit

„Targeted inhibition of GLI transcription factors in tumor therapy“.

Neben der Verleihung des CSA sprach Vorsitzender Prof. Dr. Axel Hegele anlässlich des 15-jährigen Bestehens der DGFIT über „Alte und neue Hoffnung Immuntherapie“.

Verleihung Clinical Science Award 2015

Die DGFIT, die dieses Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum feiert, unterstützt seit ihrer Gründung wissenschaftliche Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Immun- und Targeted Therapie.

Der „Clinical Science Award 2015“ wurde im Rahmen einer DGFIT-Sitzung auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin am 26.02.2016 verliehen an Dr. Matthias Lauth aus dem Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung der Philipps Universität Marburg für seine Arbeit

„Targeted inhibition of GLI transcription factors in tumor therapy“. 

Neben der Verleihung des CSA sprach Vorsitzender Prof. Dr. Axel Hegele anlässlich des 15-jährigen Bestehens der DGFIT über „Alte und neue Hoffnung Immuntherapie“.

v.l.n.r.: Prof. Dr. Thomas Steiner (Mitglied des Vorstands), Dr. Matthias Lauth (CSA-Preisträger), Prof. Dr. Axel Hegele (Vorsitzender des Vorstands)

Zusammenfassung: „Targeted inhibition of GLI transcription factors in tumor therapy“

„Der Hedgehog Signalweg ist beim Menschen hauptsächlich für die korrekte Embryonalentwicklung wichtig. Fälschlicherweise wird diese zelluläre Signalkaskade jedoch bei Krebserkrankungen reaktiviert und führt hier u.a. zum Tumorwachstum und zu erhöhter Metastasierung. Eine effiziente und gezielte pharmakologische Intervention zur Blockade des Hedgehog Signalweges ist daher in der Tumortherapie wünschenswert. Klinisch hat sich allerdings gezeigt, dass derzeitige Hedgehog Inhibitoren häufig zu einer ausgeprägten Resistenz gegenüber diesen Substanzen führen, was die Nutzbarkeit dieser Stoffklasse stark einengt. In unseren Arbeiten konnten wir eine neue Klasse von Hedgehog Inhibitoren identifizieren, welche an anderen Punkten angreift als die derzeitig klinisch verfügbaren Medikamente. Diese neue zielgerichtete Therapiemöglichkeit kann nun bei Hedgehog-abhängigen Tumorarten (z.B. Lunge, Bauchspeicheldrüse, Brust, Prostata) weiter entwickelt werden.“

CSA-Preisträger 2015: Dr. Matthias Lauth – Wir gratulieren!

DGFIT wird 15 Jahre alt

Grußwort von DGFIT-Gründerin Prof. Dr. Edith Huland
15 Jahre Immuntherapie

Meine herzlichsten Glückwünsche an die DGFIT zu 15 Jahren erfolgreicher Aktivität für die Immuntherapie.

Heute steht die Bedeutung der Immuntherapie nicht mehr in Frage, im Gegenteil, immer neue Möglichkeiten tun sich auf, eine unermessliche Fundgruppe für wissenschaftliche Entwicklungen. Heilung wird durch Immuntherapie möglich, auch bei sonst aussichtsloser Situation. Besser verträgliche Behandlungen eröffnen die Therapien auch denen, die sie ganz besonders benötigen, Menschen mit Begleiterkrankungen oder mit eingeschränktem Allgemeinzustand, je besser wir die biologischen Hintergründe verstehen umso natürlicher und effizienter wird unser therapeutischer Ansatz gelingen. Adoptive Zelltherapien wie CAR T Zellen und Natural Killerzelltherapien finden festen klinischen Einsatz, Zytokine, insbesondere Interleukin-2 und Interferone sind aus unserem klinisch wissenschaftlichen Instrumentarium nicht mehr wegzudenken, Antikörper Therapien sind fester Bestandteil vieler Standardtherapien.

Vor 15 Jahren stand die Frage nach der Zukunft der Immuntherapien durchaus kritisch im Raum. Nebenwirkungen, hohe Kosten und die Wirksamkeit der Immuntherapien standen auf dem Prüfstand. Als wir uns damals zur Gründung in einem historisch alten Pavillion des Universitätskrankenhauses Eppendorf getroffen haben, waren die versammelt, die an die Zukunft der Immuntherapie fest geglaubt haben. Es ist mir eine Freude, heute zu sehen, dass unsere damaligen Überzeugungen von der Wirklichkeit heute noch übertroffen werden. Es gibt noch viel zu tun, packen wir es weiter gemeinsam an.

Herzlichen Glückwunsch, DGFIT! Und viel Erfolg für die Zukunft!

DGFIT-Symposium in Leogang

Die Deutsche Gesellschaft für Immun- und Targeted-Therapie bietet auch in 2015 auf dem Urologischen Winterworkshop in Leogang ein Symposium an. Im Rahmen des interessanten Vortragprogramms wird zudem der DGFIT-Wissenschaftspreis „Clinical Science Award“ an den diesjährigen Preisträger Patrick Schuler verliehen.    

Das DGFIT-Symposium findet statt:

am Dienstag, 27. Januar 2015,
von 09.15 bis 10.40 Uhr ,
in Leogang, Hotel Krallerhof, Rain 6

Programm:
Moderation: M. Siebels, H. Heinzer    

  • Verleihung des Clinical Science Award der DGFIT
  • „Die Interaktion von Tumortherapie und Immunsystem bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen“, P. Schuler
  • „Zonal NePhRo Scoring Systems – Enterne Validierung für die Vorhersage perioperativer Komplikationen“, MC. Kriegmair
  • „Zyto-reduktive Nephrektomie bei metastasierten Nierenzellkarzinom“, Th. Steiner
  • „Immun-Checkpoint-Blockade – Ein neuer Therapieansatz beim mRCC“, D. Rüttinger
  • „Neue Nierentumore in der Vancouver/WHO-Klassifikation – was ist wichtig?“, A. Hartmann

Weitere Informationen unter: www.winterworkshop.de.

Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Dieter Jocham

Die Deutsche Gesellschaft für Immun- und Targeted Therapie e.V. (DGFIT) verlieh am 02.10.2014 auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Düsseldorf die Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Dieter Jocham – ehemaliger Leiter der Klinik für Urologie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck.
Prof. Dr. Dieter Jocham ist ein Gründungsmitglied der DGFIT und ein Pionier auf dem Gebiet der Immuntherapie.
Nach Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Prof. Hegele verlas Prof. Heinzer Grußworte von Prof. Edith Huland – ebenfalls Gründungs- und Ehrenmitglied der DGFIT – an Prof. Jocham. Prof. Huland erinnerte an die gemeinsame schwierige Zeit der Gründung der DGFIT vor 13 Jahren und betonte den mittlerweile immens wichtigen Stellenwert der Immun- und Targeted Therapie.

Prof. Dr. Rainer Hofmann – Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie der Philipps Universität Marburg – skizzierte in seiner Laudatio den beeindruckenden Werdegang von Prof. Jocham. Geboren in Augsburg studierte Prof. Jocham Medizin in München und begann 1977 seine Ausbildung zum Urologen. Von Anfang an widmete  er sich der Weiterentwicklung modernster Therapieformen wie der Lithotripsie und der Lasertherapie. Im Jahre 1990 übernahm Prof. Jocham den Lehrstuhl für Urologie der Universität Lübeck. Zusammen mit seiner Arbeitsgruppe arbeitete er an der Entschlüsselung des Wirkmechanismus der BCG-Instillationstherapie beim oberflächlichen Harnblasenkarzinom und der immunologischen Therapie des Nierenzellkarzinoms. Darüber hinaus war er von 2000-2002 Dekan der medizinischen Fakultät, Vorsitzender mehrerer medizinischen Fachgesellschaften und Vertreter der DGU in der DFG. Von 2005-2006 engagierte sich Prof. Jocham als Präsident der DGU und richtete somit 2006  auch den Jahreskongress in Hamburg aus. Neben zahlreichen Buchbeiträgen ist er Herausgeber des urologischen Standardwerkes „Praxis der Urologie“.

Prof. Dr. Rainer Hofman hielt die Laudatio

Im Anschluss an die Laudatio referierte Prof. Jocham über „Entwicklungen in der Neuroimmunologie“. Auch hier rückt das Immunsystem zunehmend in den Focus und es kristallisierte sich in den letzten Jahren die wesentliche, wenn auch noch in vielen Feldern unklare Rolle, des Immunsystems heraus.

Prof. Dr. Dieter Jocham referierte über „Entwicklungen in der Neuroimmunologie“

Nach feierlicher Übergabe der DGFIT-Ehrenurkunde war ausreichend Zeit für anregende Gespräche.
Die DGFIT dankt Prof. Jocham für sein langjähriges Engagement, freut sich, ihn zukünftig als Ehrenmitglied der DGFIT begrüßen zu dürfen, und wünscht ihm auf diesem Wege nochmals alles Gute.

Der Vorstand überreichte Prof. Dr. Dieter Jocham die Ehrenurkunde (v.l.n.r. Dr. Zoltan Varga, Prof. Dr. Thomas Steiner, Prof. Dr. Rainer Hofmann, Prof. Dr. Dieter Jocham, Prof. Dr. Axel Hegele, Prof. Dr. Hans Heinzer, Prof. Dr. Michael Siebels)

Mitgliederversammlung wählt neue Vorstandsmitglieder

Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Düsseldorf fand am 2. Oktober 2014 die diesjährige Mitgliederversammlung unseres Vereins statt.

Der neugewählte Vorstand 2014 (v.l.n.r.: Prof. Dr. Thomas Steiner, Prof. Dr. Hans Heinzer (Schatzmeister), Prof. Dr. Axel Hegele (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Michael Siebels, Dr. Zoltan Varga (nicht anwesend: PD Dr. Dominik Rüttinger, 2. Vorsitzender)


Prof. Dr. Axel Hegele (1. Vorsitzende) gab einen kurzen Überblick über vergangene und zukünftige Aktivitäten der DGFIT:

•    Clinical Science Award
Es erfolgt weiterhin im jährlichen Rhythmus die Förderung wissenschaftlicher Projekte auf dem Gebiet der Immun- und Targeted Therapie durch den „Clinical Science Award“ der DGFIT. Der Award für das Jahr 2013 wurde auf dem Deutschen Krebskongress 2014 in Berlin im Rahmen einer DGFIT-Sitzung verliehen. Aktuell werden die Bewerbungen für den Award 2014 von einer unabhängigen Jury begutachtet.

•    Vermittlung aktueller Informationen zur Immun- und Targeted Therapie
Durch die neu gestaltete Internetpräsentation (www.dgfit.de) informiert die DGFIT zeitnah über aktuelle Themen zur Immun- und Targeted Therapie. Diese wird ständig aktualisiert und fungiert als Bindeglied zwischen Interessierten, Betroffenen und Ärzten.

•    Wissenschaftliche Veranstaltungen
Auch im Jahre 2014 bestritt die DGFIT als „Guest Faculty“ einen wissenschaftlichen Nachmittag auf dem Urologischen Winterworkshop in Leogang. Für das Jahr 2015 ist wieder ein Symposium im Rahmen des Winterworkshops geplant  – mit Verleihung des Clinical Science Award 2014.

Der Schatzmeister Prof. Dr. Hans Heinzer (Hamburg) berichtete über die solide und stabile finanzielle Situation der DGFIT. Aufgrund der Vorlagen und Berichte wird der Vorstand einstimmig entlastet.

Vorstandswahlen

Die Vorstandsmitglieder PD Dr. Hartmut Kirchner (Hannover) und Dr. Anselm Olaf Brinkmann (Lingen) standen nicht mehr zur Wahl zur Verfügung. Die DGFIT sagt auf diesem Wege „Danke“ für die langjährige Mitarbeit im Vorstand.

Prof. Dr. Steiner (Erfurt) und Dr. Zoltan Varga (Gründungsmitglied,Sigmaringen) wurden als neue Vorstandsmitglieder vorgeschlagen und gewählt. Der 1. Vorsitzende Prof. Dr. Axel Hegele (Marburg), der 2. Vorsitzende PD Dr. Dominik Rüttinger (München), Schatzmeister Prof. Dr. Hans Heinzer (Hamburg) und Vorstandsmitglied Prof. Dr. Michael Siebels (München) wurden durch Wahl einstimmig in ihren bisherigen Ämtern bestätigt.

Verleihung Clinical Science Award 2014

Auch im letzten Jahr hat die DGFIT einen mit 1.000,00 Euro dotierten Wissenschaftspreis zur Förderung klinischer Immun- und Targeted Therapie ausgeschrieben. Der unabhängigen Jury fiel es diesmal besonders schwer, aus den eingereichten durchweg sehr interessanten Arbeiten die exzellenteste auszuwählen. Das Preiskomitee kam zu dem Schluss, den „Clinical Science Award 2014“ der DGFIT zu vergeben an:

PD Dr. med. Patrick Schuler, HNO-Uniklinik Ulm 
mit seiner Arbeit:
Phase I Dendritic Cell p53 Peptide Vaccine for Head and Neck Cancer“.

Die Preisverleihung fand statt am 27. Januar 2015 im Rahmen des DGFIT-Symposiums auf dem Urologischen Winterworkshop  in Leogang, wo Dr. Schuler seine Arbeit vorstellen und mit dem interessierten Auditorium diskutieren konnte. 

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v.l.n.r.: Prof. Dr. Michael Siebels, Prof. Dr. Thomas Steiner, PD Dr. Patrick Schuler, Prof. Dr. Hans Heinzer, PD Dr. Dominik Rüttinger

Auch indiesem Jahr schreibt die DGFIT e.V. den Clinical Science Award aus, um Arbeiten und Arbeitsgruppen rund um das Forschungsgebiet der Immun- und Targeted Therapie zu fördern. Bewerbungen bei der Geschäftsstelle sollten bis 01.10.2015 erfolgen.

Immun- und Targeted Therapie in der Uroonkologie – was können wir erwarten?

Die Immunologischen Aspekte der Therapie des Malignen Melanoms mit selektiven BRAF-Inhibitoren

von Dr. med. Bastian Schilling
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Tumorzentrum, Universität Duisburg-Essen

Das Maligne Melanom ist der Hauttumor mit dem höchsten Metastasierungsrisiko und somit der höchsten Mortalität. Die 5-Jahres Überlebensrate bei Fernmetastasen liegt aktuell bei 15,2% (1). Auch wenn das Überleben der betroffenen Patienten sich in den letzten Jahren dank verbesserter Supportivtherapie und neuen Therapeutika verlängert hat, ist das metastasierte Melanom weiterhin nur selten heilbar.

Die Immunologischen Aspekte der Therapie des Malignen Melanoms mit selektiven BRAF-Inhibitoren

von Dr. med. Bastian Schilling
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Tumorzentrum, Universität Duisburg-Essen

Das Maligne Melanom ist der Hauttumor mit dem höchsten Metastasierungsrisiko und somit der höchsten Mortalität. Die 5-Jahres Überlebensrate bei Fernmetastasen liegt aktuell bei 15,2% (1). Auch wenn das Überleben der betroffenen Patienten sich in den letzten Jahren dank verbesserter Supportivtherapie und neuen Therapeutika verlängert hat, ist das metastasierte Melanom weiterhin nur selten heilbar.   Zum Weiterlesen klicken Sie bitte: Hier